Virtual Reality und Augmented Reality bilden eine gänzlich neue Wirklichkeit im Marketing. Die verwendete Hardware wird stetig optimiert und demnach immer besser. Nichtsdestotrotz fehlt es häufig noch an mutigen Marketing-Managern und Content-Produzenten, die sich der Technik annehmen und diese mit Leben und Mehrwert für den Nutzer zu füllen. Bis 2018 wird dem Birtual Reality-Markt ein Volumen von mehr als 4 Milliarden Dollar prophezeit. Dass das funktionieren kann, hat Pokemon Go 2016 mehr als bewiesen. Auch YouTube und Facebook haben die eigene Plattform bereits für 360°-Videos optimiert. VR-Brillen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und auch die Automobilbranche schenkt Augmented Reality in Form von virtuellen Objekten und Informationen auf der Windschutzscheibe im Sichtfeld des Fahrers schon Beachtung.

Virtual and Augmented Reality: Definition

Augmented Reality (AR), übersetzt erweiterte Realität, umfasst virtuelle Ergänzungen der in Echtzeit abgebildeten Realität. Hierbei handelt es sich vor allem um visuelle Realitätsergänzungen, die beispielsweise Daten, Texte, Symbole, Gegenstände oder bewegte Bilder, in Kombination mit akustischen Einspielungen, sein können. Genutzte Medien hierfür sind beispielsweise das Smartphone oder eine AR-Brille.

Virtual Reality klammert im Gegensatz zur Augmented Reality die Realität bis auf die Existenz des Nutzers vollkommen aus. Mit Hilfe technischer Hilfsmittel, nach aktuellem technischen Stand meist ein Datenhelm, taucht der Nutzer in die virtuelle Welt ein. Virtual Reality bietet viele Anwendungsmöglichkeiten, darunter kommerzielle jenseits der Lernprogramme und Gaming-Welt. So kann man beispielsweise durch virtuelle Shopping-Malls, Neubauten oder Urlaubsziele wandeln.

Perspektivisch werden AR- und VR-Anwendungen verschmelzen, beispielsweise indem ein physischer Anruf in die virtuelle Welt übertragen und dort angenommen werden kann oder indem Teile der realen Umgebung über Sensoren oder Kamerasysteme in die virtuelle Welt eingeblendet werden.

Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat anhand 260 relevanter Anwendungsfällen analysiert, welche Bereiche und Branchen bereits AR- und VR-Elemente in unterschiedlichem Ausmaß eingesetzt werden.

VR und AR erfolgreich für das eigenen Marketing nutzen

Auch wenn AR und VR sowohl für Markenverantwortliche vor eine strategische Herausforderung stellt, bieten diese aus Markensicht die Möglichkeit, das Markenerlebnis am Point of Sale und auf Events zu bereichern. Hierbei ist es wichtig zu prüfen, ob die erreichbaren Konsumenten der für die Marke relevanten Zielgruppe entsprechen. So hat im letzten Jahr beispielsweise Vodafone alles richtig gemacht.

Um das eigene Hochgeschwindigkeitsnetzwerk zu bewerben, hat Vodafone in Düsseldorf Pokemon-Go-Spieler, die auf leistungsstarke Netzwerke angewiesen sind, zu einem virtuellen Jagdausflug in einer Straßenbahn eingeladen.

Auch Media-Markt hat in einem seiner Prospekte gezeigt, AR als eine zusätzliche Dimension der Informationsvermittlung in klassische Werbekampagnen integrieren lässt. Mit AR-Verlinkungen machen sie Produkte erlebbar und ermöglichen eine 360°-Ansicht.

Auch in den Printmedien wird AR häufig genutzt. Großverlage wie Springer nutzen AR, um ihre Inhalte multimedial zu erweitern. Der Carlson-Verlag integriert in 20 Bänden seiner Buchwelt Leyo über AR zusätzliche weiterführende Erzählebenen.

Unsere Tipps für eine erfolgreiche VR- und AR-Strategie

  1. Definieren Sie klare Ziele
    Ganz gleich, welche Art von Marketingstrategie Sie auch aufsetzen – nur wer ein konkretes Ziel definiert hat, kann im Nachhinein auch messbare Erfolge aufweisen. Wichtig ist es, sich stets zu fragen, ob die gesetzten Ziele auch realistisch und zielführend sind.
  2. Versetzen Sie sich in Ihre Kunden
    Versetzen Sie sich in die Lage des Kundens. Würde ich das Angebot als Kunde so nutzen? Wäre ich begeistert und würde Freunden davon erzählen? Bietet das Angebot einen Mehrwert oder lässt sich das VR-/AR-Angebot schlecht in den Alltag integrieren?
  3. Analysieren Sie, welche Technologie für Ihr Unternehmen sinnvoll ist
    Auch wenn der VR- & AR-Markt an Technologien momentan noch relativ überschaubar ist, wird es schon bald eine Vielzahl an Tools und Systemen geben – gute und schlechte. Analysieren Sie deshalb den Markt und definieren Sie anhand Ihrer Zielsetzung, welche Strategie für Sie die richtige ist.
  4. Testen Sie, welches Konzept zu Ihnen passt
    Die Standard-Produktbeschreibung um VR-Anwendungen erweitern oder eine App anbieten, mit der Kunden Produkte im Ladenlokal oder zuhause virtuell testen können – es lassen sich viele Konzepte finden. Wichtig ist es jedoch, das Konzept zu finden, das optimal zu Ihrem Unternehmen passt und die größten Erfolge erzielt. Testen Sie deshalb verschiedene Konzepte, um herauszufinden, welches für Ihr Unternehmen die größte Wirkung erzielt.
  5. Nutzen Sie mobile Virtual Reality
    Mobile First – das Motto dürfte mittlerweile jedem bekannt sein. Das gilt auch für VR! Beinahe jedes Smartphone hat eine eingebaute VR-Funktionalität und diese sollten Unternehmen für sich nutzen. So können beispielsweise Fashion-Anbieter mithilfe einer Avatar-Technologie virtuelle Looks zum Anprobieren bieten. Nutzer können dann über eine VR-Brille Outfits virtuell anprobieren.
  6. Schaffen Sie einen Prototypen
    Mit einem Prototypen schaffen erzielen Sie schnell und zielführend wichtige Erkenntnisse. Dieser muss natürlich nicht perfekt sein, sollte aber wichtige Funktionen beinhalten, um relevante Learnings für das Endprodukt zu erlangen.